Heute durfte ich im Rahmen meines Zivildienstes mal wieder eine waschechte Rush-Hour auf der Bundesstraße 224 im Ruhrgebiet erleben. Ich machte mich um ca. 17 Uhr aus dem schönen Dorsten auf den Weg, in der Großstadt Essen 2 Leute vom Stadtbummel abzuholen, um ca. 17:15 erreichte ich dann die Nach-Hause-Pendler und so ging es von dort an nur noch im Schritttempo Richtung Essen. Nachdem ich den Bahnhof und damit den Treffpunkt erreicht hatte, machte ich mich auf den nicht wirklich schnelleren Rückweg…
Solange man das nur einmal mitmachen muss, oder vielleich hin und wieder, geht das ja noch, wenn ich mir jedoch vorstelle, jeden Tag 2 Stunden in Schritttempo durch die Städte zu schleichen, wird mir schlecht…
Ich finde, da sollte sich Verkehrspolitisch mal was tun, denn immer nur an die Flexibilität der Arbeitnehmer appelieren, ohne die passenden Rahmenbedingungen für erhöhte Mobilität zu schaffen, ist unfair.
Nunja, der Staat ist arm und es gibt immer noch den ÖPNV, doch der ist leider auch nicht für alle eine geeignete Alternative, was also tun, um diesem Dillemma zu entgehen?
Eine Möglichkeit wäre die weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten, so dass der Feierabendverkehr sich auf 4 oder 5 Stunden verteilt, und somit dem Einzelnen durch weniger Wartezeit einen Freizeitgewinn beschert…
Naja, es gibt da sicher viele Ansätze und ich wollte auch eigentlich nur mal IRGENDWAS darüber schreiben.
Also, ich bin für weitere gute Ideen zur Lösung dieses Problems dankbar, ebenso wie sicherlich auch die verantwortlichen Politiker in Düsseldorf oder auch Berlin 😉
Was ich schon mal positiv bemerkt habe ist, wie wohltuend die Verbannung von LKWs auf den rechten Fahrstreifen ist. Denn wenn ein Brummi den anderen mit 5 km/h Geschwindigkeitsunterschied überholt, entstehen eigentlich immer Schlangen dahinter, die absolut unnötig sind, da eigentlich alle LKWs auf der rechten Spur das gleiche Tempo fahren (sollten sie zumindest). Dann wird die mittlere Spur auch ordentlich mit 120 befahren und für den Rest gibts ne linke Spur. Mir ist aufgefallen wie viel flüssiger der Verkehr dadurch wurde, als ich letztens mal auf ein paar solcher Strecken fahren durfte (auf der A81 und 67 sind glaube ich welche). Trotz hoher Verkehrsdichte konnte man immer noch gute Geschwindigkeiten fahren und weil man nicht immer bremst, beschleunigt und wieder bremst, spart man noch Sprit. Langfristig kann man aber glaube ich gar nicht genug Autobahnen für die Leute bauen. Es gibt schon tolle, wissenschaftlich fundierte Ideen, wie man dem Verkehrschaos ohne Autos gut in den Griff bekommen würde, aber das scheitert wohl am Auto-Ego der Menschen.
Ich hatte eigentlich angenommen, dass LKWs generell nicht überholen dürfen. Das ist nicht so?
Ich glaub, das Auto-Ego des menschen würde durch ein richtig gutes öffentliches Verkehrsystem, welches für den einzelnen günstiger ist als Autofahren, auch gemindert werden. Aber ich zahl für die Busfahrt immernoch genausoviel wie mit dem Auto und dann verzichte ich eben doch auf die Wartezeiten und Fußwege. Nenn es Bequemlichkeit, aber die Kosten sind auch ein wichtiger Faktor.