Company von Max Barry

In seinem Roman „Company“ erzählt Max Barry die Geschichte von Stephen Jones, der als neuer Mitarbeiter bei der „Zephyr Holdings“ anheuert. Ziemlich schnell merkt Jones, dass mit dieser Firma etwas nicht stimmt: Niemand kann ihm sagen, was genau diese Firma überhaupt macht.

In seiner Abteilung werden Trainings verkauft, jedoch nur innerhalb der Firma und nicht an externe Kunden. Den genauen Sinn des Unternehmens kann ihm keiner der langjährigen Mitarbeiter von Zephyr nennen. Zudem gibt es Ungereimtheiten, wie fehlende Etagen im Zephyr-Gebäude und seltsame Management-Entscheidungen…

Als Jones die Wahrheit entdeckt kann er es zunächst kaum fassen und wird dennoch schnell selbst ein Teil der anderen Zephyr-Realität…

Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht verraten. Nur so viel: Es ist ein Buch mit herrlich komische Momenten aber auch vielen tiefer gehenden Ideen, die zum Nachdenken anregen. Mit diesem seinen dritten Buch setzt Max Barry die Entwicklung des „Corporate satire“-Genres fort, dass es quasi aus der Taufe gehoben hat.

Klare Leseempfehlung!

Head First Design Pattern

Und schon wieder eine Buch-Rezension, die ich eigentlich schon vor ein paar Wochen geschrieben haben wollte. Es geht um das Buch Head First Design Pattern aus der bekannten Head First Serie, die es sich zum Ziel gemacht hat, den Stil von Fachbüchern zu revolutionieren. Statt des üblichen Fachbuches mit viel Text und ein paar Abbildungen sind die Bücher der Head First Reihe als interaktive Tutorials aufgebaut, in denen der Leser mitdenken und mitarbeiten muss. Dadurch und durch kreative Formen der Abfrage des Gelernten zum Ende jeden Kapitels sollen beide Gehirnhälften aktiviert und das Lernen erleichtert werden.

Genau in diesem Stil werden in dem Buch also Design Pattern beschrieben und mit Hilfe von Java-Code verdeutlicht. Dabei geht es direkt anhand eines Design Pattern mit der Einführung los und dann arbeiten sich die Autoren von Pattern zu Pattern. Immer dabei ein Anwendungsbeispiel, das in eine kleine Geschichte verpackt ist. Dazu zahlreiche Skizzen und Anmerkungen, die die Informationsaufnahme erleichtern sollen.

Nach der Beschreibung der wichtigsten Pattern kommt eine Diskussion über den sinnvollen Einsatz der Pattern und das weitere Vorgehen beim Erlernen des Denkens in Mustern.

Den Schluss bildet eine Kurzfassung von Pattern, die im Hauptteil nicht behandelt wurden, da dies den Rahmen gesprengt hätte. Jedoch hat man auch nach der Kurzfassung schon ein recht gutes Bild von den vorgestellten Pattern.

Fazit: Besonders das interessante Konzept des Buches hat mich dazu gebracht, es überhaupt durchzuarbeiten und dabei auch noch so etwas wie Vergnügen zu empfinden. Die verschiedenen Formen der Wissensvermittlung führen zwar zu einer Menge Redundanz im Buch, die mich jedoch nicht gestört hat. Vielmehr habe ich schon früh gemerkt, dass durch diese Redundanz einfach viel mehr Inhalt hängen bleibt und man viel mehr mitnimmt von der Lektüre. Das ist auch wichtig, denn als Nachschlagewerk taugt das Buch nicht unbedingt viel. Damit ist eigentlich auch der einzige größere Kritikpunkt genannt, der mich nicht daran hindert, das Buch stark zu empfehlen für alle, die sich für Entwurfsmuster interessieren (müssen).

Null von Adam Fawer

Der Thriller Null von Adam Fawer handelt von einem jungen, Poker-süchtigen Mann, der von starken epileptischen Anfällen geplagt wird und deshalb in die Hände eines Wissenschaftlers gerät, der auf der Suche nach einer ganz besonderen Fähigkeit ist…

David Caine, so der Name des jungen Mannes, der nebenbei auch noch ein Mathematik-Genie ist, bekommt ein Medikament verabreicht, das seine besondere Fähigkeit aktivieren soll und dies auch tatsächlich tut. Er wird sich der Gabe bewusst und kann nur durch den gezielten Einsatz sein Leben so wie das Leben anderer retten, die ihm auf der Flucht vor dem skrupellosen Wissenschaftler helfen.

Mehr will ich hier gar nicht verraten. Nur soviel: Es ist ein spannendes Buch mit recht überraschenden Wendungen und Charakteren, die im Laufe der Geschichte die Seite wechseln. Zudem lernt man etwas über den Welle-Teilchen-Dualismus, die Heisenbergsche Unschärferelation und Geburtstagsparadoxon. Alles Dinge, die man eigentlich schon mal gehört hat, hier aber nochmal ganz einfach erklärt werden und sogar teilweise relevant für die Story sind…

Lautlos von Frank Schätzing

Mal wieder ein Buch, das ich in letzter Zeit in die Hände bekommen habe ist „Lautlos“ von Frank Schätzing. Es handelt von einem Anschlag auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten während des G7-Gipfels in Köln 2007, der von einer Gruppe hoch professioneller Auftragskiller mit einer ungewöhnlichen und lautlosen Waffe durchgeführt wird.

Bis es soweit ist werden jedoch zunächst die politischen Hintergründe des Kosovo-Konfliktes erklärt, der in dem Buch eine wichtige Rolle spielt. Diese Einführung in die weltpolitische Situation zu Beginn hat mich beinahe davon abgehalten, das Buch weiterzulesen. Es kam einfach keine Spannung auf.

Erst im Laufe des Buches, wenn sich herausstellt, das die Situation nicht so klar ist, wie sie zunächst scheint und man mit dem  irischen Nobelpreisanwärter O’Connor auf die Jagd nach den Terroristen geht, kommt Spannung auf, die das Buch lesenswert macht. Dazu kommen einige ausgefallene Charaktere, die voller Gegensätze sind und der Story zusätzlichen Charm verleihen.

Auf Grund der Tatsache, dass die Waffe ausgefallen und der Terroristen-Jäger ein Physiker ist, wird auch ein gewisser Background an Physik geliefert, der allerdings wesentlich interessanter ist als die Ausführungen über die Feinheiten der Politik, die sich der Autor auch im weiteren Verlauf der Story leider manchmal nicht verkneifen konnte.

Nach der Lektüre ist man neben der Erkenntnis, dass nicht immer alles so ist wie es zunächst scheint, auch um umfangreiches Wiskey-Know-How reicher, da dieser das Lebenselixier von O’Connor ist.

Fazit: Nach einem enttäuschenden Anfang steigert sich die Story deutlich und ergibt so am Ende ein durchaus lesenswertes Buch, das allerdings weit entfernt ist von der Klasse des Buches „Der Schwarm“, das Frank Schätzing bekannt gemacht hat.

One Billion Dollar

Das ist der Titel eine Buches, das ich die Tage auf Empfehlung hin gelesen habe. Das Buch stammt aus der Feder von Andreas Eschbach, der durch sein Buch „Das Jesus Video“ relativ bekannt geworden ist.

In „One Billion Dollar“ erbt ein junger, mittelloser Amerikaner aus New York die unvorstellbare Summe von 1 Billion Dollar aus eine 500 Jahre alten Vermögen. Zusammen mit dem Erbe erfährt er von eine Prophezeiung, die damit verbunden ist. Das Vermögen soll ihm ermöglichen, die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Damit ist John zunächst jedoch komplett überfordert und daher dankbar, als ihm ein Unbekannter seine Hilfe anbietet.

Im Laufe der Zeit entwickeln sich ihre Vorstellungen, wie die Welt zu retten sei jedoch erheblich auseinander und so kommt der Zeitpunkt, an dem John alleine entscheiden muss, wie das Geld am sinnvollsten einzusetzen ist.

In die Story eingebettet sind viele Informationen über das Funktionieren der weltweiten Finanzmärkte und über mögliche Herausforderungen, vor denen die Menschheit im 21. Jahrhundert steht. Dazu passend gibt es statt normaler Seitenzahlen Beträge, die bei einer Milliarde beginnen und mit einer Kennzahl wie dem BIP von Japan oder dem Vermögen von Bill Gates verknüpft sind.

Fazit: Das Buch beschreibt ein interessantes Gedankenspiel aus Sicht eines zunächst völlig überforderten Mannes, der sich jedoch im Laufe der Zeit in die Probleme hineindenkt und so erkennt, wie eine mögliche Lösung für viele Probleme der Menschheit aussehen könnte. Lediglich der Schluss ist meiner Meinung nach nicht gut gelungen, aber darüber kann man hinwegsehen.