iPhone Erfahrungsbericht – Der Aufbruch in neue mobile Webwelten

Seit drei fast vier Wochen bin ich nun auch iPhone-User und damit auch im mobilen Internet. Dieser Artikel soll meine bisherigen Erfahrungen mit dem iPhone knapp zusammenfassen.

Zunächst zu meinem iPhone: Ich habe die aktuelle Version mit 32 GB und T-Mobile Complete 120 Vertrag inkl. Liga Total Paket in den ersten 12 Monaten. Nach der Bestellung auf der T-Mobile Webseite musste ich ca. 5 Tage auf das Paket mit meinem neuen Telefon warten. Die Kombination aus vielen Vertragsseiten, Unterschriften und dem Zeitdruck des Zustellers machte ein intensives Studium der dort zu unterschreibenden Unterlagen zu einer kleinen Herausforderung.

Beim Auspacken des iPhones ist mir zunächst die kleine Packungsgröße aufgefallen. Alles ist sehr durchdacht in einen kleinen, schicken Karton gepackt. Für langjährige Apple-Kunden vermutlich normal, für mich schon eine neue Erfahrung.

Die erste Herausforderung nach dem Entpacken bestand darin, die SIM-Karte in das iPhone zu bekommen. Eine Anleitung dazu findet sich in dem kompakten Paket dann doch nicht. Die „Schublade“ für die SIM-Karte befindet sich im oberen Rand des iPhones und lässt sich mit Hilfe einer Büroklammer herausfahren. Für regelmäßiges Karten-Wechseln sicherlich zu aufwendig.

Nach dem Einlegen der SIM habe ich dann erstmal auf die Aktivierung durch T-Mobile warten müssen.
Da ich das iPhone an einem Samstag erhalten habe, dauerte die Aktivierung bis Montag Vormittag. Dank W-LAN jedoch nicht ganz so tragisch.

Google Sync

Dank Google Sync hat Google sofort die Kontrolle über drei der wichtigsten iPhone-Anwendungen übernommen: Mail, Kalender und Kontakte. Die Einrichtung von Google Sync auf dem iPhone ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Es muss lediglich ein neuer Microsoft Exchange Account angelegt werden, über den die Synchronisation dann läuft. Nach der Einrichtung werden sämtliche Mails, Kontake und Kalender-Einträge per Push sowohl vom iPhone an Google als auch von Google ans iPhone übertragen.

Bei der Mail-Synchronisation werden alle in Googlemail vergebenen Labels importiert und als Ordner dargestellt. Mails können innerhalb der Mail-Applikation auf dem iPhone aus der Inbox in einen anderen Ordner verschoben werden. Eine Zuordnung mehrerer Labels zu einer Mail scheint nicht zu funktionieren.

Beim Kalender ist zu beachten, dass nach der Einrichtung lediglich der Standard-Kalender synchronisiert wird. Über den Link m.google.com/sync kann die Synchronisation weiterer Kalender aktiviert werden. Neue Termine, die auf dem iPhone angelegt werden, können somit ebenfalls einem konkreten Kalender zugewiesen werden.

Apps

Den App-Store habe ich bereits in den ersten Tagen intensiv genutzt, ohne jedoch eine einzige App zu kaufen. Bisher habe ich mich auf kostenlose Apps beschränkt. Die reine Nutzungshäufigkeit und -dauer betrachtet, sind die Facebook-App, die Handelsblatt-, Heise- und n-tv-App eindeutig meine Favoriten. Neben diesen Interface-Apps, die lediglich die Nutzung eines Webdienstes ohne Browser ermöglichen, stehen die Radio.de-App (warum gibt’s eigentlich keinen integrierten Radio-Empfänger?), die Fernbedienung für iTunes (Remote) sowie die Skype und Fahrplan-App ganz oben.

Was mich an den Apps für Facebook, StudiVZ, XING und Co. stört, ist, dass es keine Möglichkeit gibt, das eigene Profil über die App zu verändern (abgesehen vom Foto). Gibt es diese Funktion tatsächlich nicht, oder habe ich sie bisher nur noch nicht gefunden?

Bei der Handelsblatt-App ist besonders die Funktion „Download-To-Go“ hilfreich, um auch bei schlechter Netzabdeckung unterwegs ausreichend Lesestoff zur Verfügung zu haben.

Die Benutzung des App-Stores auf dem iPhone ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Viele interessante Apps dürften in der Masse untergehen. Der Fokus auf den „Top-Apps“ der einzelnen Kategorien ist doch sehr stark ausgeprägt. Über die Suche kann man natürlich jede App finden, muss dazu aber erstmal wissen, wonach man suchen sollte. Die Genius-Funktion im App-Store hat mir bisher noch keine wirklich hilfreichen Vorschläge geliefert, fällt also auch weg. Bleiben noch Apps, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, neue, interessante oder besonders günstige Apps zu finden. Diese Apps, wie z.B. der AppMiner können in manchen Situationen eine sinnvolle Ergänzung zum App-Store sein. Allerdings habe ich beim AppMiner schon die Erfahrung gemacht, dass Links zum App-Store nicht funktionieren.

iPod
Der integrierte iPod reicht für meine Bedürfnisse vollkommen aus, lediglich an iTunes muss ich mich wohl noch ein wenig gewöhnen.

Fazit
Nach langen Jahren mit meinem alten Handy ist das iPhone ein echter Quantensprung in neue mobile Webwelten. Ein paar Kleinigkeiten wie fehlender Flash-Support und fehlendes Multitasking nerven zwar, waren mir aber im Vorhinein bekannt. Andere Smartphones sind hier sicher ein wenig flexibler und geben dem Nutzer mehr Freiheiten, das Gesamtpaket bei Apple ist jedoch stimmig. Die wichtigsten Aufgaben wie Telefonieren, Mailen, Surfen und Musik hören funktionieren einwandfrei. Ich musste jedoch auch feststellen, dass das iPhone ein Zeitfresser sein kann mit all den interessanten Apps.

In Zukunft werden Apps, das iPhone und mobile Themen im Allgemeinen verstärkt Einzug bei pixelReality erhalten. Es handelt sich dabei schließlich um die Zukunft des Internets, wenn man zahlreichen Prognosen glauben schenkt.

Kommt Google Buzz zu spät?

Mit Buzz hat Google nun den Versuch gestartet, mitteilungsbedürftige User von Facebook, Twitter und Co. zurück zu gewinnen. Dazu wird in das bekannte Gmail-Konto (in Deutschland bekannt unter dem Namen Googlemail) die Buzz-Anwendung integriert. Über diese kann der Nutzer die Status-Updates, neuen Fotos, Videos etc. von anderen Benutzern verfolgen, in dem er ihnen explizit folgt („follow“). Soweit erinnert das Konzept sehr stark an Twitter. Die Kommentar und „Like“-Funktionen wiederum werden Facebook-Nutzern bekannt vorkommen.

Google nutzt jedoch zusätzlich aus, dass es bereits eine Vielzahl anderer Dienste gibt, die jedoch bisher nur unzureichend verknüpft waren (Picasa, YouTube, Google Reader etc…). Diese können sehr einfach, wie übrigens auch Twitter, eigene Blogs usw., in Buzz eingebunden werden. Eine echte Innovation sieht allerdings anders aus.

Das zentrale Problem ist aus meiner Sicht, dass die private Kommunikation vieler User bereits in die sozialen Netzwerke abgewandert ist. Das E-Mail Postfach dient (zumindest bei mir) kaum noch dem Austausch mit Freunden, sondern hauptsächlich „offiziellen“ Angelegenheiten wie der Kommunikation mit Professoren an der Uni. Eine Vermischung der privaten und eher professionellen Kontakte und Kommunikation im Rahmen von Buzz ist nicht erwünscht und auch nur bedingt möglich, da meine Kontaktliste bei Google schon lange nicht mehr alle Kontakte bei Facebook und Co. abdeckt. Wozu Kontaktdaten bei Google hinterlegen, die ausschließlich über Facebook genutzt werden?

Mein Fazit: Google Buzz wird es schwer haben, sich neben etablierten Kommunikationsplattformen wie Facebook oder Twitter etablieren zu können. Mich haben das Video (siehe oben) sowie erste Tests des Dienstes zumindest nicht überzeugt.

Wie seht ihr es? Ist Google Buzz die große Innovation? Wird Google damit zu Facebook und Co. bezüglich Anzahl der Nutzer und Nutzungsintensität aufschließen können?

Google Zeitgeist 2008

Google hat den Zeitgeist 2008 und damit die häufigsten bzw. am schnellsten wachsenden Suchbegriffe des Jahres 2008 veröffentlicht:

Die Suchbegriffe mit den am schnellsten steigenden Zugriffszahlen:
1. sarah palin
2. beijing 2008
3. facebook login
4. tuenti
5. heath ledger
6. obama
7. nasza klasa
8. wer kennt wen
9. euro 2008
10. jonas brothers

Und für Deutschland:
1. wer kennt wen
2. juegos
3. facebook
4. schüler vz
5. studi vz
6. jappy
7. youtube
8. yasni
9. obama
10. euro 2008

Die häufigsten Suchbegriffe in Deutschland:
1. ebay
2. youtube
3. wetter
4. gmx
5. google
6. video
7. wikipedia
8. web.de
9. bild
10. telefonbuch

Ich denke, dass Nico Lumma nicht so falsch liegt, wenn er die Ergebnisse wie folgt interpretiert:

1. Die Masse der Suchenden ist zu doof, um einen einfachen URL in die Adresszeiles des Browsers einzugeben
2. Die Masse der Suchenden sieht die Google Suchbox quasi als Adresszeile 2.0 des Browsers an, damit man sich keinen URL merken muß.

Gerade die Verschmelzung von Adress- und Suchbox wurde ja nicht zuletzt durch Googles Browser Chrome vollzogen. Sicherlich auch aufgrund der Erkenntnisse aus dem Verhalten der Webnutzer.

Google Friend Connect und Facebook Connect

Googel Friend Connect

In den letzten Tagen wurden offenbar mehr und mehr Seiten für die Beta von Google Friend Connect zugelassen und dementsprechend wird derzeit viel über den Dienst berichtet. Auch ich habe jetzt einen Beta-Zugang. Google Friend Connect ist daher jetzt testweise in der Sidebar eingebaut. Die Einrichtung des Gadgets ist kein großes Problem. 2 Dateien müssen in das Hauptverzeichnis des Blogs kopiert und ein kleines Code-Snippet in das Template eingebunden werden. Das war’s. Das Gadget ist farblich und von der Größe anpassbar, so dass es sich halbwegs ins Webseiten-Layout einpassen lässt.

Im Basis-Gadget werden die Nutzer angezeigt, die der Seite bei Google Friend Connect „beigetreten“ sind. Nutzer können über dieses Gadget ihre Seiten-Mitgliedschaften verwalten und Freunde zu neuen Seiten einladen. Insgesamt strebt Google wohl Seiten übergreifende Freundes-Netzwerke an.

Direkt unter diesem Gadget habe ich noch das Kommentar-Gadget eingebunden, das es wahlweise jedem oder nur registrierten Nutzern erlaubt, einen Kommentar zu hinterlassen. Vorteil gegenüber einer eigenen Kommentar-Lösung: Eindeutig identifizierbare Kommentatoren (wenn man die anonyme Kommentaroption abschaltet).

Daneben gibt es noch ein anderes Social Gadget, genannt Review/Rate-Gadget, mit dem einzelne Seiten oder der komplette Webauftritt bewertet werden kann. Für die Zukunft sind natürlich weitere Gadgets geplant bzw. es können/sollen eigene Social Gadgets entwickelt werden.

Facebook Connect

Gestern hat dann auch Facebook den angekündigten Dienst Facebook Connect der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Prinzip geht es darum, das Facebook-Profil zur Identifizierung auf anderen Seiten zu nutzen und Aktivitäts-Informationen zwischen Facebook und der externen Seite auszutauschen.

In einer von Facebook zur Verfügung gestellten Beispielapplikation kann der „Facebook Connect“ die Registierung in einer neuen Community ersetzen. Zudem werden Aktivitäten aus dieser Community nach Zustimmung des Nutzers im Social Graph von Facebook gepostet. Weitere Informationen für Entwickler gibt es in der Doku zum Dienst.

Insgesamt verlangt die Nutzung von Facebook Connect jedoch wesentlich mehr Know-How als die Google Friend Connect Lösung. Die meisten Seitenbetreiber drüften daher noch auf das erste WordPress-Plugin oder ähnliches warten, mit dem der Facebook-Account zur Identifizierung beim Kommentieren verwendet werden kann. (Bei Techcrunch ist das bereits jetzt möglich)

Daneben gibt es auch schon Gedankenspiele, wie Facebook Connect das Online-Shopping-Erlebnis verändern könnte, wenn z.B. Amazon Facebook Connect integriert. (via Nico Lumma)

Eine weitere schon heute funktionierende Nutzung von Facebook Connect findet sich bei Vimeo (via Schockwellenreiter), wo Nutzer ihr Profil mit Facebook verbinden können, um dann ihre Facebook-Freunde automatisch über neue Video-Uploads auf Vimeo informieren zu können. Bei dem Versuch mein Profil mit Facebook zu verbinden gab es heute jedoch ständig Fehlermeldungen. Entweder läuft da etwas noch nicht wie es soll oder Facebook wurde vom Ansturm auf den neuen Dienst überrascht (ich tippe mal eher auf ersteres).

Update: Jetzt hat es endlich geklappt mit Vimeo und Facebook. Es können nicht nur Video-Uploads sondern auch das Hinzufügen von Videos zu den eigenen Favoriten an Facebook übermittelt werden. Beides kann jedoch separat deaktiviert werden. Standardmäßig ist es erstmal aktiv.

Fazit

Es tut sich was im Netz bei der Öffnung der Social Networks und der immer stärkeren Vernetzung unterschiedlicher Seiten/Profile. Im Moment favorisiere ich persönlich die Facebook-Lösung. Googles Friend Connect sieht mir noch zusehr nach Spielerei ohne großen Mehrwert aus. Die Zukunft wird zeigen, welcher Ansatz sich durchsetzen wird. Bleibt nur zu hoffen, dass die Nutzer bei der Vielzahl der Möglichkeiten den Überblick behalten und nachvollziehen können, wo denn nun welche Aktivität von welcher Webseite noch veröffentlicht wurde.

Einfache Umfragen erstellen mit Google Docs

Mit Google Docs lassen sich neben Spreadsheets, Präsentationen und Textdokumenten auch einfache Formulare für Umfragen etc. erstellen. Wie das funktioniert möchte ich im Folgenden kurz vorstellen:

Zunächst ist in Google Docs ein neues Dokument vom Typ „Form“ anzulegen (File/New/Form). Ein neu angelegtes Formular besteht zunächst aus einem Titel, einer Beschreibung des Formulars sowie einem Frage-Feld für den Namen des Befragten. Dieses Feld kann jedoch geändert oder komplett gelöscht werden.

Auf diese allgemeinen Felder folgen dann die eigentlichen Fragen des Fragebogens. Über den Button „Add question“ können neue Fragen hinzugefügt werden. Als Antwortmöglichkeiten stehen einzeiliges Textfeld, mehrzeiliges Textfeld, Multiple Choice, Checkbox, Listenauswahl und Bewertung auf einer Skala von 1:n zur Auswahl. Damit sind die gängigsten Antworttypen abgedeckt.

Nach dem Hinzufügen der Fragen kann der Fragebogen gespeichert und dann den zu befragenden zugänglich gemacht werden. Dazu gibt es eine direkte Url zum Fragebogen als auch die Möglichkeit, eine E-Mail mit dem Link an E-Mail-Kontakte zu versenden. Eine weitere Alternative ist das Embedden des Fragebogens auf der eigenen Webseite in einem IFrame.

Die Ergebnisse aus den Fragebögen können jederzeit abgerufen werden. Zum einen stellt Google dafür ein Spreadsheet mit allen erfassten Daten zur Verfügung, zum anderen gibt es aber auch den Versuch, eine aussagekräftige Zusammenfassung der Ergebnisse automatisch zu generieren. Dabei werden die Daten zu Charts verdichtet und in einer Art Report präsentiert. Auch wenn dieses Feature noch Beta ist liefert es doch schon recht nette Ergebnisse:

Fazit: Gerade wenn man sowieso mit Google Docs arbeitet ein hilfreiches Tool, dass in vielen Fällen den Rückgriff auf spezielle Fragebogen-Tools überflüssig macht. Was bisher noch fehlt ist die Aufteilung des Fragebogens auf mehrere Seiten, wenn die Anzahl der Fragen eine bestimmte Grenze überschreitet sowie personalisierte Fragebogenlinks, die verhindern, dass eine Person mehrfach an einer Umfrage teilnimmt.