Napsters Musikflatrate im Test

Diesen Artikel habe ich im Juni 2006 geschrieben, jedoch damals nicht veröffentlicht. Heute aber, mit ein paar kleineren Anpassungen:

Mehr als 6 Millionen Songs zum legalen Download? Einen Song für jede Stimmung? Die Musikflatrate von Napster macht es angeblich möglich. Und davon wollte ich mich dann doch einmal selbst überzeugen und nutzte im Sommer 2006 das Angebot, Napster für 7 Tage kostenlos und unverbindlich zu testen.

Installation der Software & Registrierung

Als ersten Schritt gilt es, die Napster-Software zu downloaden und installieren. Das klappt, wenn man den Systemvoraussetzungen auf der Seite glauben schenken darf nur unter Win Xp/Vista oder 2000 mit einem installierten Media Player 7.1 oder höher und dem Internet Explorer 5.1. Für Napster ToGo, die teurere Variante mit der Möglichkeit, Musik auf einen geeigneten Mp3-Player zu übertragen, benötigt sogar den Media Player 10.

Da mein PC alle Voraussetzungen erfüllt, lief die Installation problemlos ab und nach kurzer Zeit konnte ich Napster starten. Dort wird man dann durch einen Fenster begrüßt, in dem man sich registrieren muss. Denn ohne Registrierung läuft nix. Dazu sind neben Angaben zur Person auch eine Kreditkartennummer oder ein Bankkonto anzugeben, von dem die monatlichen Gebühren abgebucht werden können. Bei der normalen Napster-Flatrate betragen die monatlichen Gebühren zurzeit 9,95 €, bei Napster ToGo, also der Erweiterung um die mobile Nutzung 14,95 €.

Während des Vorgangs der Registrierung sollte man den Haken aktivieren, der angibt, dass man die freie Testwoche ausnutzen will. Falls man dies vergisst, muss man wahrscheinlich sofort bezahlen, und das muss ja nicht sein! 😉

Damit ist die Registrierung dann auch abgeschlossen und es kann losgehen!

Aufbau der Software, Funktionen und Bedienkomfort

Die Software ist grob in zwei Teile unterteilt. Einen „Online“-Teil, der nur nutzbar ist, wenn man online ist und ein „Offline“-Teil, genannt Archiv, in dem lokal verfügbare Musik verwaltet wird. Beide Teile sind bequem über große Buttons im oberen Bereich der Software erreichbar.

Die Suche

Zwischen diesen beiden Buttons gibt es ein Suchfeld, in dem nach Interpret, Titel, Album etc gesucht werden kann. Daneben gibt es eine Drop-Downliste, die den direkten Zugriff auf die bei Napster vorhandenen Genresuchseite bietet, so dass man mit einem Klick auf der Seite mit Musik seines Lieblingsgenres landet.

Online
Der Online-Teil der Software bietet Zugriff auf die kompletten 6 Millionen Songs. Dabei kommt man entweder über die erwähnte Suche, Genre-Seiten, Playlists, die Startseite oder Spezial-Seiten wie „Napster empfiehlt“ zur gewünschten Musik. Zudem bietet Napster Radiochannels für jedes Genre an, so, dass man sich selbst keine Arbeit mit dem erstellen einer Playlist machen muss.

Die Startseite enthält Informationen über aktuelle Spezialseiten, Neuerscheinungen und Empfehlungen sowie die Napster internen Top 10 und die eigene Playlist der vergangenen 24 Stunden.

Bei der Suche werden die Resultate in Form einer einfachen Liste angezeigt, die über weiterführenden Informationen im Kopf der Seite ergänzt wird. Bei einer Suche nach Interpreten sieht man als Resultat z.B. erst eine Liste mit möglichen Interpreten, bei Klick auf einen dieser Interpreten wird die Liste der verfügbaren Alben angezeigt, etc…

Auf den Genre-Seiten (Rock, Pop, Hip-Hop) werden, ähnlich wie auf der Startseite Neuerscheinungen und Empfehlungen des Genres vorgestellt. Dazu gibt es Top-Interpreten, Top-Alben und Top-Downloads.

Die Genresuchseite zeigt im oberen Teil Top-Interpreten etc. und im unteren Teil eine Art Explorer-Ansicht, bei der links Subgenres angezeigt werden und rechts die entsprechenden Interpreten des Genres.

Playlists bieten die Möglichkeit, eine vorgefertigte Sammlung passender Songs mit einem Klick abzuspielen. Dabei unterscheidet Napster Genre Playlists und Themenbezogene Playlists. Insgesamt sind zurzeit 41 Playlists vorhanden, so dass man schon Glück haben muss, etwas wirklich passendes zu finden.

Es gibt bei Napster insgesamt 8 feste Radiochannels (80er Jahre, Hip-Hop, Alternative, Unter vier Augen, Federleicht, Live, Im Pop-Himmel und One-Hit-Wonder), die einem die Qual der Wahl abnehmen, sowie mehr als 50 weitere teilweise Interpreten-bezogene Channels. Alternativ dazu kann man auch Songs aus dem eigenen Archiv als Radiochannel abspielen lassen.

Playlists, einzelnen Alben, Songs etc. kann man bequem über den „Download“-Link, der auf fast jeder Seite zu finden ist ins Archiv downloaden und somit offline verfügbar machen. Bei Channels muss man zunächst den Channel laden und dann als Playlist abspeichern (Speichern und Downloaden), um ihn auch offline zu hören.

Es gibt bei Napster neben diesen festen, redaktionellen Inhalten auch den Versuch, die User mit einzubinden, in dem diese Playlists veröffentlichen können etc. Diese Funktionen habe ich mir allerdings noch nicht anguckt und kann daher wenig dazu sagen.

Archiv
Der Offline-Teil der Software bietet Zugriff auf alle Songs, die während der Online-Sessions heruntergeladen wurden. Dort kann man Musik in eigenen Playlists organisieren oder fertig heruntergeladene Playlists abspielen. Des weiteren kann man die Musik nach Interpreten sowie Alben organisiert durchsurfen und natürlich auch die Suche nutzen. Insgesamt ist dieser Teil jedoch recht einfach und optisch nicht gerade ansprechend gestaltet.

Viele mögen sich fragen, wozu es gut sein soll, die Musik zu downloaden, vor allem, wenn man per Flatrate sowieso 24 Stunden am Netz „hängt“. Bei mir ist es jedoch so (bei DSL 6000), dass ich bei Musik, die ich online höre, längere Zeiträume habe, in denen der Song gebuffert wird und es auch danach noch zu Aussetzern kommt. Wer jedoch keine große Festplatte hat, kann sicherlich auch ohne Umfangreiches Downloaden auskommen, da sich eigene Playlists auch ohne Download der Songs speichern lassen.

Die Playlist
Im rechten Teil des Fensters befindet sich die Playlist, an deren oberen Rand das Cover des aktuellen Albums angezeigt wird. Darunter folgen zunächst Informationen über den aktuellen Song (Titel, Interpret, Länge, schon abgespielte Zeit) und dann das Bedienfeld mit Play/Pause, Stop, Zurück, Vor, Shuffle ein/aus, Repeat ein/aus. Die eigentliche Playlist ist recht unübersichtlich, da sie für jeden Song zwei Zeilen benötigt, in der Interpret, Titel und Länge angegeben werden. Durch die Verwendung von zwei Zeilen pro Song passen bei einer Auflösung von 1280*1024 nur knapp 20 Songs in den sichtbaren Bereich der Playlist. Bei Winamp sind es im Vergleich dazu locker 50 Songs, die man immer im Blick hat. Ein entscheidender Vorteil bei großen Playlists!

Das Musikangebot
Das Angebot an Musik ist absolut ausreichend, hab bisher wirklich alles gefunden, was ich gesucht hab, sogar Sachen wie Paul Panzer, der ja eigentlich keine Musik sondern Comedy macht, sind bei Napster vorhanden.

Bei 6 Millionen Songs ist denke ich mal für jeden was dabei, solange der Musikgeschmack nicht zu exklusiv ist. Allerdings fehlen doch einige zumindest für den deutschen Markt große Bands wie „Die Ärzte“ oder auch „Tool“ komplett.

Fazit
Was es noch zu beachten gilt: Ich habe lediglich die Musikflatrate, nicht jedoch Napster ToGo oder die Möglichkeit, einzelne Songs oder ganze Alben zu kaufen, in meinen Test miteinbezogen, von daher kann ich nicht ausschließen, dass mein Fazit anders ausfallen würde, wenn ich diese Funktionen/Angebote mit berücksichtigen würde.

Nach dem Test habe ich 2006 erst einmal nicht direkt die Flatrate gebucht, bin seit 2007 nun aber relativ zufriedener Nutzer. Die Software halte ich jedoch für recht unausgereift. Da wäre mehr möglich. Das Songangebot ist von 1.5 Million 2006 auf nun über 6 Millionen Songs gewachsen (das habe ich im Testbericht bereits angepasst). Bis auf einige Bands, die sich konsequent gegen Napster entschieden haben ist die Auswahl nun wirklich ziemlich komplett.

last.fm jetzt mit kompletten Songs und Alben on demand

Just, als ich mich gestern bei last.fm angemeldet habe (nachdem ich vor 1-2 Jahren dort schon mal einen Account hatte), wurde der neue Deal zwischen last.fm und den großen Plattenlabels bekannt, der es ermöglicht, dass nun komplette Songs auf last.fm abgespielt werden können. Bisher waren vielfach wohl nur kurze 30 Sek. Samples möglich sowie komplette Songs in den Radiostationen, dort jedoch in zufälliger Reihenfolge.

In der jetzt gestarteten Beta des neuen Services kann jedes Lied bis zu 3 Mal On-Demand gehört werden. Für die Zukunft ist ein Abo-Modell geplant, mit dem unbegrenztes Hören möglich sein wird. Im Prinzip also eine Art Musik-Flatrate, wie sie Napster auch anbietet.

Ich persönlich habe mich bei last.fm eigentlich weniger angemeldet, um dort Musik hören zu können sondern um anhand der von mir in Winamp gespielten Musik Empfehlungen für neue Musik zu bekommen, die mir noch gefallen könnte. Ich möchte last.fm quasi als Filter für den Long Tail einsetzen, die Musik selbst bekomme ich nämlich über meine Napster-Flatrate, die ich nicht mehr hergeben möchte.

Bisher hat last.fm mir jedoch noch keine hilfreichen Empfehlungen geliefert, obwohl ich eine Player-History von Winamp mit über 2000 gespielten Songs hoch geladen habe. Aber so wie ich das verstanden habe werden diese Empfehlungen nicht laufend neu generiert sondern nur an gewissen Tagen bzw. in gewissen Intervallen. Oder wie läuft das? Zufällig ein last.fm Experte hier?

Ganz schön kuschelig hier

Mit „Eng aber kuschelig“ Es gibt es einen neuen Song über Blogger und die Blogosphäre. Sehr schön! Auch wenn ich es hier eigentlich nicht sooo kuschelig und eng finde, aber gut. Das empfindet wohl jeder anders. 😉

Hier kommt ihr zum Musiker hinter dem Song

Und hier direkt zum mp3-Download

(via Der Blogbote)

Update: „Eng aber kuschelig“ ist gar nicht der Titel, wie ich aus dem Beitrag beim Blogboten geschlossen habe. 😉

Rage – Solitary Man

So, irgendwie hab ich Lust, hier auch mal ein paar nette Aufnahmen guter Musik zu posten.
Daher fange ich jetzt mal an mit einem meiner absoluten Favoriten, wenn es mal etwas härter sein darf, nämlich Rage mit Solitary Man, aufgenommen 2004 in der Zeche in Bochum:

btw: wie sieht es eigentlich mit der rechtlichen Situation aus, wenn man möglicherweise urheberrechtlich geschütztes Material von YouTube einbindet? Kann man da Problem bekommen, oder ist dann erstmal YouTube dran?