In Deutschland sind zu viele Menschen arbeitslos. Das wird niemand bestreiten. Das Potential an Arbeitskraft, dass aufgrund der Arbeitslosigkeit nicht genutzt wird, ist immens, während auf der anderen Seite die Kosten der Arbeitslosigkeit (Harz IV) explodieren.
Der Unionsexperte Stefan Müller hat sich nun mit dem Vorschlag geäußert, eine tägliche Meldepflicht für Arbeitslose einzuführen und zudem die Arbeitskraft der Arbeitslosen für gemeinnützige Zwecke einzusetzen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Arbeitslosen bekommen einen geregelten Tagesablauf und gewöhnen sich an Arbeit, der Absturz in eine tiefe Sinnkrise kann so verhindert werden. Zudem kann durch die zeitliche Bindung der Arbeitslosen die Schwarzarbeit verringert werden, da ein Arbeitsloser, der 8 Stunden am Tag gemeinnützige Arbeiten erledigt weniger Zeit hat, um sich schwarz etwas dazu zu verdienen. Zudem wird die Attraktivität von Harz IV dadurch soweit verringert, dass Leistungsbezug ohne echten Bedarf wohl erheblich reduziert werden könnte.
Soweit hört es sich gut an, was Stefan Müller da sagt. Für mich stellt sich jetzt noch die Frage, ob es überhaupt genug gemeinnützige Arbeit für über 4 Millionen Menschen gibt. Und ob nicht durch diese Arbeitskräfte wieder reguläre, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verdrängt werden. Und wer die Arbeit dieses Millionenheeres koordinieren und kontrollieren will.
Es gibt sicherlich noch viele anderen Aspekte, die man bei einem solch radikalen Vorschlag beachten muss, ich für meinen Teil kann mich mit der Idee durchaus anfreunden. Ich denke, es würde das Image der Arbeitslosen in der restlichen Bevölkerung ernorm steigern, wenn auch sie, die Arbeitslosen etwas zum Wohl der Gesellschaft beitragen würden.
Allerdings befürchte ich, dass sich die Regierung in absehbarer Zeit nicht zu solch einem radikalen Schritt bewegen kann, da der Widerstand in Teilen der Bevölkerung zu groß sein würde. Gerade deshalb sehe ich mich jedoch gefordert, die Idee zu unterstützen und fordere Diejenigen auf, die ebenfalls mit dieser Idee sympathisieren, sie auch öffentlich zu unterstützen. Nur so kann es gelingen, der Regierung den nötigen Mut zu machen, einen solch radikalen Schritt zu verwirklichen.
Selbstverständlich freue ich mich über eine interessante Diskussion in den Kommentaren!